Nothilfestation des Katastrophenschutzes

Einsatzfahrzeug für den Katastrophenschutz

Heute bin ich zu Besuch in der Katastrophenschutz-Unterkunft in Elmshorn. Kurz vor 17 Uhr treffe ich auf dem Gelände der Nothilfestation in der Justus-von-Liebig-Straße ein und werde von Herrn Koschnick, dem Beauftragten für Katastrophenschutz, und dem DRK Kreisverbandsvorstand Herrn Kienast begrüßt. Ich folge mit meinem Besuch einer Einladung des DRK an die Pinneberger Kreistagsfraktionen.

Herr Koschnick und Herr Kienast zeigen uns die Räumlichkeiten, in denen Fahrzeuge, Gerät und Infrastruktur des Katastrophenschutzes untergebracht sind. Was Ende der 70er Jahre als Standort für zwei Fahrzeuge begann, ist in fast 50 Jahren immer wieder erweitert worden.

Katastrophenschutz ist eine wichtige Aufgabe in der Daseinsvorsorge und wird zum Glück nur sehr selten gebraucht. Wenn sie aber benötigt wird, dann muss sie funktionieren. Das bedeutet, dass der Katastrophenschutz bedarfsgerecht ausgestattet sein muss und dass es Menschen braucht, die jederzeit zum Einsatz bereit und in der Lage sind. Das geschieht fast ausschließlich im Ehrenamt und wir können uns glücklich schätzen, dass es Menschen gibt, die diese Aufgaben zum Wohle aller übernehmen.

Die Menschen, die diese Leistungen erbringen, die oft im Hintergrund arbeiten und für die Öffentlichkeit unsichtbar bleiben, die sich im Ehrenamt für die Gesellschaft – für uns alle – einsetzen und manchmal noch nicht einmal ein Danke dafür bekommen, haben meinen vollen Respekt.

Herr Koschnick und Herr Kienast erläutern, dass das DRK neben den eher seltenen Katastrophenschutzeinsätzen auch artverwandte Aufgaben übernimmt, die häufiger benötigt werden. So bietet das DRK gegen einen Kostenbeitrag unter anderem Sanitätsdienste für Veranstaltungen an. Das heißt, dass bei größeren Veranstaltungen die Erste Hilfe direkt vor Ort ist, was im Bedarfsfall ein echter Segen ist.

Auch die Versorgung von Helfenden ist wichtig. Bei Großeinsätzen von Feuerwehren übernimmt das DRK im Bedarfsfall die Verpflegung und ist dafür grundsätzlich bevorratet, hat aber zusätzlich auch die Möglichkeit, im Einzelhandel außerhalb von Öffnungszeiten einzukaufen. Solche Einsätze sind wichtig, um Routinen zu üben, und gleichzeitig sind sie wertvoll für die Gesellschaft.

Richtig wichtig wird der Katastrophenschutz aber dann, wenn unsere Feuerwehren und Rettungsdienste an ihre Grenzen stoßen. Herr Kienast nennt als Beispiele einen möglichen Reisebusunfall mit vielen Verletzten. Rettungswagen sind darauf ausgelegt, eine verletzte Person bestmöglich zu versorgen. Der Katastrophenschutz ist dafür ausgerüstet, sich um viele Verletzte gleichzeitig zu kümmern.

Als im Juli dieses Jahres Quickborn durch Starkregen unter Wasser stand, hat der Katastrophenschutz den Rettungskräften den Rücken freigehalten, indem er die Verpflegung der Einsatzkräfte übernommen hat. Die Helfenden in zweiter Reihe sorgen dafür, dass vorne alles reibungslos abläuft.

Bei unserem Besuch werden wir durch die Fahrzeughalle geführt, sehen die Büros, die Küche und das Vorratslager, den Umkleidebereich und einen Aufenthaltsraum. Alles ist sehr pragmatisch in Containerbauweise immer wieder erweitert worden, aber von einer modernen Ausstattung weit entfernt.

Man schafft vieles, indem man die Ärmel hochkrempelt und pragmatische Lösungen sind immer besser als gar keine Lösung. Aber im Grundsatz braucht der Katastrophenschutz so wie alle anderen Einrichtungen der Daseinsvorsorge eine zeitgemäße Ausstattung. Wenn wir uns für Extreme rüsten wollen, müssen wir den Katastrophenschutz mitdenken.

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